Blogdesign für Profis
08.08.2009 in: CSS, Links, Trickkiste und Webdesign • 26 Kommentare
Letzte Änderung: 22.08.2009, 13:48 Uhr.
Deinem Blog fehlt der Pfeffer? Du willst ihm einen professionellen Anstrich geben, weißt aber nicht wie? Hier sind sie: die geheimen Tricks der Profis.
- Mach die Schrift ganz, ganz klein. Dann hast du mehr Platz für Werbung.
Wer doch etwas lesen will, kann ja einfach ein bißchen näher heranrücken oder mit der Vergrößerungsfunktion seines Browsers herumfummeln. Macht jeder gerne. - Packe alles in den Titel, das irgendwie wichtig sein könnte: Kategorien, wichtige Suchworte und ein bißchen Werbung.
Wer ein Lesezeichen setzen will, kann ja selbst nacharbeiten, wenn ihm das nicht paßt. Oder darauf verzichten. - Du brauchst kein Druckstylesheet. Und wenn doch, dann zumindest keinen Umbruch vor den Kommentaren. Laß unbedingt die Werbung drin; die ist so schön bunt und lockert den schwarzen Hintergrund auf.
- Verlinke einfach alles. Überall. Auf jeder Seite jede Kategorie, jedes Schlagwort, die 100 »beliebtesten« Artikel, die 100 am häufigsten kommentierten, 50 Werbepartner, deine Lieblingslinks und deine letzten 20 Tweets. Und die Seite, die der Leser gerade sieht. Dann findet er sie schneller wieder. Insgesamt wirkt deine deine Seite dann bestimmt sehr (wert)voll.
- Links sind zwar eine tolle Sache, sehen aber doof aus. Kein Problem: Per CSS kannst du Links prima in den Rest des Textes eingliedern. Bau einfach die Unterstriche aus, und gib besuchten Links die gleiche Farbe wie unbesuchten: die des Textes. Und schon sieht die Linkwüste ein bißchen freundlicher aus.
- Links auf fremde Seiten lassen sich übrigens sehr einfach mit dem Attribut
target="_blank"
vergolden. Wir wollen doch klarstellen, wer hier das Sagen hat, oder? - Warum nur einen Statistikdienst? Der könnte irgendwann verboten werden, da ist es sicherer, gleich zehn zu benutzen – die können ja nicht alle rechtswidrig sein. Und wer dein Blog besucht, verzichtet doch automatisch auf seine Privatsphäre, denn es ist ja öffentlich. Ladezeit? Ach was. Heute hat doch jeder DSL.
- Du bist ein Genie, deine Artikel zeitlos gültig. Wozu also die Leser mit der Information verwirren, wann du einen Artikel geschrieben hast?
Wenn du doch ein Datum verrätst, dann verstecke es gut. Direkt neben oder unter der Überschrift ist ein sehr schlechter Platz, da lenkt man nur von der Werbung ab. - Teile deine Artikel in mehrere Seiten. Leser blättern gerne, denn das schafft so eine … literarische Atmosphäre. Außerdem verdienst du dann mehr Geld mit deiner Werbung.
Nächste Woche in dieser Sendung: Wie man seine Kommentatoren züchtigt.
Dieter am 08.08.2009 · 21:49
@Thomas
Die Überschrift ist falsch gewählt! Sie müsste lauten: 9 unverzichtbare Blogdesign-Tipps für Profis!!! ;-)
Thomas Scholz am 08.08.2009 · 21:58
@Dieter: Ich werde mein Blog nicht mit einem Deppentitel versauen. Nicht einmal in diesem Beitrag. ☻
David am 09.08.2009 · 00:50
LOL
Du hast aber vollkommen recht. Zu fast jedem Punkt ist mir wenigstens ein Blog aus meiner "regelmäßig-lesen-Liste" eingefallen, bei dem mir das schon negativ aufgefallen ist. Vor allem das mit der Schriftgröße.
Nelly am 09.08.2009 · 08:25
Verlinke alles außer Deinen Quellen für diesen Beitrag - sie könnten den Leser von Dir weg führen!
Klaus am 09.08.2009 · 09:16
Hehe!
Es sollte keinesfalls versäumt werden neben der kleinen Schrift auch noch line-height zu verringern. Die Textblöcke wirken dann äußerst kompakt, wie aus einem Guß sozusagen.
Thomas Scholz am 09.08.2009 · 10:23
@Klaus: Punktlandung.
GwenDragon am 10.08.2009 · 12:39
@Thomas
Manchmal erscheinst du mir als „oller Meckerkopp“, wenn ich so das überfliege.
Klar hast du Recht, aber dass du als Sensenmann des besseren Stils auftrittst und mit den Hinweisen so harmlose Blogger niedermähst, ist schon arg.
Aber auch dieses Sommerloch muss gestopft werden, da du nicht mit einer Dienstwagen- oder Gspusiaffäre aufwarten kannst.
Aber immer noch besser als nur b(r|l)ö(ck|gg)chenweise zu schreiben wie ich es derzeit mache, aus durch Sommerhitze verursachte intellektuelle Dürre. ☺
A propos: Es ist wichtig, Blogs zu zu erstellen, deren Hintergrund schwarz ist und die Schrift weiß oder grün. Das ist geeky und hilft, etwas blendempfindliche Leute über 30 oder älter fernzuhalten, das sie sowieso das l33t dieser Geekblogs nicht verstehen.
Ein- oder 0.8-zeilige Schrift ist sowieso cool, da passt mehr hinein.
Da freue ich mich schon auf das Auspeitschen durch dich. Blogg mich an … *peitsch, peitsch*
Thomas Scholz am 10.08.2009 · 12:59
@GwenDragon: Ich versuche meistens, am Beispiel zu zeigen, wie man es besser machen kann. Oder ich verpacke meine Kritik in Ich-Botschaften (wo sie leider verpufft).
Aber manchmal … muß ich mich meines Unmuts auch entlästern. ☻
Mir ist dabei wichtig, den Humor nicht zu verlieren, sonst schlägt das nur zurück. Und ich zeige nicht gerne mit dem Finger auf andere, also keine Sorge. Dein Kommentarformular fiele mir ohnehn nicht als Negativbeispiel ein.
Websites mit schwarzem Hintergrund habe ich auch schon erstellt – für einige Themen paßt das ganz gut – aber wenn das bis ins Druckstylesheet hineinreicht, ist etwas arg schiefgegangen.
GwenDragon am 10.08.2009 · 16:38
@Thomas Scholz:
Na, ich wüsste auch gerade nicht, wo das Formular übel aussieht, dass du mit der Peitsche kämst, außer bei der Vorschaufunktion und beim grässlichen Textonly-Modus. ;)
Da fehlt halt etwas Javascript für die Vorschau und den einfachen Editor (Markdown ist ja auch nicht das Wahre als Format).
Schlimm genug, dass ich öfters mal im Sourcecode/Template des Blogs herum flicken muss, weil so mancher Code der Original-Plugins nicht läuft. Mit einem PHP-Blog hätte ich es allerdings auch nicht einfacher. Zudem ist mein Blog privat und dann darf es schon mal länger dauern bis ich Macken heraus genommen habe.
Das „oller Meckerkopp“ war übrigens humorvoll von mir gemeint.
Ich finde es in jedem Falle gut, wenn es Leute wie dich gibt, denen Struktur und gewisse Standards für Code und Benutzbarkeit nicht egal sind.
Ich empfinde deine Tipps und Kritiken als ganz nützlich, humorvoll (eben eigener Stil) und anregend (im Sinne von lernen und verbessern). Da können in deinem Blog Leute etwas „abschauen“ und es demnächst besser machen.
Andy am 13.08.2009 · 10:34
Vieles ist natürlich echt Geschmacksache, aber was ich schon öfter gesehen habe, dass manche bei ihren Kommentaren die Schrift echt so klein hatten, das man es kaum lesen konnte. Ein absolutes No Go!
GwenDragon am 13.08.2009 · 18:15
@Andy:
Mit der Einstellung einer Mindestzeichengröße im Browser sollte das zum Glück kein Problem darstellen.
Aber ich finde Schriften mit 9 oder 10 px auch „wunderbar unleserlich“ und bin, wenn ich einen anderen Browser nutzen muss, verärgert über solch „Kleingedrucktes“.
Anonymous am 13.08.2009 · 23:57
Klar kann man das. Aber da steht oft die unterste Schmerzgrenze drin. Und wenn Webdesigner der Meinung sind, sich mit der Schriftgröße in dem Bereich zu bewegen, verschwinden die Schriftgrößenunterschiede innerhalb der Seite, die ja durchaus sinnvoll sein können.
David am 13.08.2009 · 23:59
Jetzt passiert mir hier das schon zum 2. Mal, dass ich vergesse, meine Absenderdaten einzutragen. Der Beitrag vor diesem ist von mir ;)
Thomas Scholz am 14.08.2009 · 00:23
@David: Hast du einen Vorschlag, wie ich dich (und andere) unaufdringlich daran erinnern könnte? Ich möchte Namen und E-Mail-Adresse nicht zu Pflichtfeldern erklären, denn das finde ich nutzlos und – schlimmer! – unhöflich.
Wenn du Cookies für meine Seiten permanent zuläßt, werden die Daten automagisch eingetragen. Darüber hinaus wollte ich bislang nicht gehen. Aber du bist nicht der Erste, dem das unabsichtlich passiert.
Die Frage paßt ja gut zum Beitrag. ☺
Dieter am 14.08.2009 · 07:24
@Thomas
Ein interessanter Gedanke, der allerdings nicht dem entspricht, was sich im Internet als Quasistandard gebildet hat. Glücklich bin ich damit auch nicht. Wie hast Du das denn die Zwangs-/Pflichtfelder als solche deaktiviert bekommen?
Am Rande bemerkt:
ist entweder eine geniale freudsche Fehlleistung oder ein netter Zufall! ;-)
PS: Die Schriftvergrößerung bei Name, E-Mail und Webseite, wenn der Cursor darin ist, ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber eine originelle Idee.
Thomas Scholz am 14.08.2009 · 12:21
@Dieter: Abgeschaltet habe ich den Zwang in WordPress unter Einstellungen/Diskussion:
[ ] Benutzer müssen zum Kommentieren Name und E-Mail-Adresse hinterlassen.
Es bringt ja nichts, sieht aber so aus, als sei ich auf scharf auf die E-Mail-Adressen meiner Leser.
Die vergrößerte Schrift soll eine Eingabehilfe sein. Das ist der Vorteil eines flüssigen Layouts: Das hält solche Tricks gut aus.
Dieter am 14.08.2009 · 19:25
@Thomas
Das ist mir peinlich, dass ich daran nicht gedacht hatte. Danke!
Auch wenn ich das selbst testen könnte, einfach mal die Frage, weil Du es vielleicht direkt weißt: Kannst Du dann nicht das Eingabefeld für die E-Mail-Adresse ganz aus dem Formular nehmen?
Flüssige Layuts sind zwar schwieriger zu realisieren als fixe Layouts, aber ich finde, dass sie dem Nutzer mehr Freiheiten bei der Anzeige für sein Ausgabegerät lassen. Zwar wird die Seitenzoomfunktion in modernen Browsern immer besser, aber das ist für mich kein Grund die Flexibilität bei der Bildschirmdarstellung ohne Not einzuschränken.
Thomas Scholz am 14.08.2009 · 19:56
@Dieter:
Das kann ich, will ich aber nicht. Diese Information kann ja nützlich sein: Wenn ich mal nicht-öffentlich zurückschreiben will oder der Kommentator sich per E-Mails über neue Kommentare informieren läßt.
Thomas Scholz am 14.08.2009 · 20:19
@David: Ich habe das Formular jetzt anders aufgebaut. Besser?
Dieter am 14.08.2009 · 20:45
@Thomas
Wäre dann der Hinweis freiwillig bei E-Mail nicht eine Alternative für Dich?
Thomas Scholz am 15.08.2009 · 03:30
@Dieter: Nicht gekennzeichnete Felder sind immer freiwillig. Ich habe jetzt einen Hinweis eingebaut, der die Sache schmerzfrei klärt. Hoffe ich ich zumindest.
Dieter am 15.08.2009 · 09:35
Hallo Thomas,
Anrede mit Namen finde ich toll, aber nicht das Ausrufezeichen dahinter.
Ich bin der Auffassung, dass man Ausrufezeichen nur restriktiv verwenden sollte, auch wenn ich mich selbst bei manchen Blogüberschriften nicht daran halte.
Die Hinweis-Box mit "Nur das Textfeld"... fände ich unmittelbar unter dem Kommentarfeld, sprich vor Name wahrscheinlich besser platziert.
Beste Grüße
Dieter
PS: Die Vorschau über dem Kommentarfeld sorgt dafür, dass sie bei die Position des Kommentarfeldes springt. Vielleicht deshalb die Vorschau auch unter das Kommentarfeld?
Thomas Scholz am 15.08.2009 · 12:58
@Dieter: Das Ausrufezeichen sitzt genau richtig. Und der Hinweis muß nur einmal gelesen werden, wenn überhaupt. Damit will ich nicht das Raster des eigentlichen Formulars stören.
Ansonsten werde ich dem Thema in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel widmen.
Martin Tauber am 22.08.2009 · 13:02
hehe nun weiß ich beim Aufbau neuer Blogs von Anfang an, was ich gar nicht erst anfangen darf. Super Blog übrigens! Weiter so.
lg Martin
Thomas Scholz am 22.08.2009 · 13:50
@wolf: Nein, ist schon recht. Danke für den Hinweis.
wolf am 22.08.2009 · 13:42
hallo-
ich weiss vielleicht ein bischen kleinlich...hier:
..."Du brauchst kein Druckstylesheet. Und wenn doch, dann zumindest keinen Umbruch vor den Kommentaren. Laß unbedingt die Werbung drin; die ist so schön bunt und lockert den scharzen Hintergrund auf...