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Opera 10

Nach einer langen Testphase ist endlich Opera 10 erschienen.

Neben vielen kleinen Verbesserungen gibt es auch einige gute neue Features:

  • Die neue Oberfläche (der Skin) hat John Hicks entworfen, der seit Oktober letzten Jahres für Opera arbeitet.
    Sie sieht jetzt sehr modern aus: sanfte Farbverläufe, abgerundete Ecken (die CSS-Eigenschaft können die öffentlichen Builds noch nicht), Icons in frischen Farben, Schatten und eine Prise Stanzetto.
    Mir ist das fast ein bißchen zu … aktuell. Ob ich mich daran gewöhnen kann?
  • Die Reiter der Tabs können zu Vorschaubildern aufgezogen werden.

  • Im Turbo-Modus werden Bilder und Textformate durch einen transparenten Proxy komprimiert, Plugin-Inhalte erst auf ausdrücklichen Wunsch geladen und Scripte verzögert ausgeführt, damit man schneller die Inhalte sieht. Eine Erleichterung für alle, die noch keine schnelle DSL-Verbindung genießen können.

    Das Icon dazu findet man unten links …
    Turbo-Schalter

    … und von dort aus kann man zwischen Automatisch, Ein und Aus wählen:

    Turbo-Einstellungen

    Für Webentwickler heißt das: Prüft eure Webseiten! Was geschieht mit verzögert ausgeführten Onload-Handlern?

  • Die Menu-Leiste (Datei, Bearbeiten, Ansicht …) kann jetzt im Dateimenu ausgeblendet werden. Links der Tabs wartet dann ein Button, der alle Menus als Ausklappliste anbietet.

    Ausklappmenu

  • Dragonfly, das eingebaute Entwicklerwerkzeug, zeigt endlich auch die HTTP-Header, Ladezeiten und -reihenfolge.

    Dragonfly: Ladezeiten

  • Die Rechtschreibprüfung kommt jetzt gleich mit; sie muß nicht mehr extra aktiviert werden. Das Nachladen des deutschen Wörterbuches braucht nur Sekunden. Leider kennt es das Wort »Opera« nicht – aber es lernt ja.
    Hiermit schiebe ich die Schuld an allen künftigen Rechtschreibfehlern in diesem Blog auf Opera.
  • Der UA-String lautet künftig:
    Opera/9.80 (Windows NT 5.1; U; de) Presto/2.2.15 Version/10.00

    Die 9.80 vorne soll Probleme mit alten Browser-Sniffern verhindern, die nur die erste Stelle auswerten und Opera 1 »erkennen«. Damit sind noch erschreckend viele Webseiten verpestet, wie man während der Testläufe erfahren konnte.

Zwei Features mag mancher vermissen:

  • Unite wurde vorerst in einen separaten Codestrang ausgelagert. Das werden wir frühestens in Version 10.10 wieder in den offiziellen Builds sehen.
  • UTF-32 wird nicht mehr unterstützt. Das interessiert vermutlich nur mich (UTF-Testseite).

Die Aktualisierung einer Version 9.64 auf 10.00 funktioniert ohne Probleme. Ein Backup schadet dennoch nicht.

10 Kommentare

  1. David am 08.09.2009 · 12:31

    Der Turbomodus ist wirklich ziemlich cool!

  2. Thomas Scholz am 08.09.2009 · 22:40

    @David: Hast du Lust, einen Erfahrungsbericht zu schreiben? Würde mich sehr interessieren, obwohl ich selbst nicht unter einem langsamen Anschluß leide.

  3. David am 15.09.2009 · 11:54

    Sorry, ich les das erst jetzt… was meinst du mit „Erfahrungsbericht“? Opera aus sicht eines Firefoxsurfers? Ich selbst habe eine 16k DSL Leitung, leide also nicht an Geschwindigkeitsproblemen – zumindest nicht so, dass es stören würde. Hier ist das W-LAN sicher der Flaschenhals. Aber im Vergleich zum normalmodus macht der Turbo doch schon richtig Dampf.

  4. Thomas Scholz am 15.09.2009 · 12:00

    @David: Ich dachte, du hättest den Turbomodus länger ausprobiert.

  5. Heinrich Heine am 28.09.2009 · 09:11

    Naja ich habe mir den Opera noch nie richtig angesehen. Aber die oben genannten Features haben mich interessiert. Ich werde den Opera 10 Browser in den nächsten Tagen mal testen. Danke für den Beitrag.

  6. Ingo am 05.02.2010 · 16:13

    Leider kann ich die Euphorie nicht ganz teilen. Ich nutze Opera seit ungefähr 5.0 auf unterschiedlichen Plattformen. Im Schritt von der 9 zur 10 ist

    - update unsauber (2 Rechner, Win)
    - instabiler
    - besonders lästig dabei: History geht öfter flöten (ich bin ein notorischer Tabs-lange-Offenlasser)
    - langsamer!
    - bloatiger (RAM)!
    - Probleme mit Seiten: imdb geht nicht mehr, Youtube spielt nicht ab (unterschiedliche Probleme auf unterschiedlichen Rechnern)
    - Bookmark syncen unzuverlässig (verloren geht wahrscheinlich nix, aber öfter mal rollback)
    - die Javascript-lib Probleme sind noch nicht wirklich ausgestanden (jquery etc)

    Er ist noch lange nicht so furchtbar lahm wie Firefox, nervt nicht mit Updates etc, aber irgendwie halte ich meine Augen bereits so halb für Alternativen offen - schade eigentlich. Mal sehen, was 10.5 so bringt.

  7. Thomas Scholz am 05.02.2010 · 16:26

    @Ingo: Seltsam, diese Probleme kann ich nicht nachvollziehen. Sieh doch mal im Opera-Forum nach, ob sich dafür Lösungen finden.
    Abspielprobleme entstehen oft durch den Adblocker: Auf imdb.com beispielsweise können Videos nicht abgespielt werden, wenn man http://ad.* blockiert. Du kannst in den seitenspezifischen Einstellungen die Blockierung für diese Seite aufheben.

  8. GwenDragon am 05.02.2010 · 20:02

    @Ingo:
    · Das Problem mit Youtube ist für mich nicht mit meiner derzeit benutzten Opera 10.20 Weekly nicht nachvollziehbar.

    · Updates können von 9 auf 10 schief gehen, diese Erfahrung hatte ich auch mal, dass passierte bei mir aber selten.

    · Opera Link hat so seine Tücken, das Synchronisieren der Lesezeichen ist hakelig bis nicht funktionierend.

    · Probleme mit RAM ober verlorener History kann ich nicht bestätigen.

    · Langsamer ist Opera 10.10.
    Aber schau dir mal Opera 10.50 an, die rendert sehr schnell, hat in Sachen Javascript mit der neuen Engine aufgeholt in Höhe von Mozilla, das Programm selbst startet schneller.

    Was bei Opera aber nervig ist: die immer noch vorhandene Unfähigkeit mit kaputten Webseitencode umzugehen, da zeigt Opera öfters nichts mehr an oder völlig verhunzt, wo Firefox und Internet Explorer noch was daraus machen können.

    Aber falls du Probleme mit Opera hast und die gelöst haben möchtest, Lust dazu hast, besuche doch bitte das Opera-Info-Forum und poste dort.

    Welche Alternative gibt es denn für Opera als Browser?
    Es ist eben eher Glaubens-/Ansichtsache, welcher Browser am besten als Werkzeug passt.

  9. GwenDragon am 05.02.2010 · 20:30

    @Ingo: Ich habe noch was vergessen.

    · JS-Frameworks und anderer -Code läuft mehr schlecht als recht in Opera. Das ist nervtötend und wird hoffentlich mit dem Erscheinen der 10.50 behoben werden.
    Da hat der Firefox wirklich Vorzüge.

    · richtige Debugfunktionen sind immer noch Mangelware.
    Auch dort hat Firebug Standards gesetzt, die ich von Opera einfordere.

    Opera ist ein Werkzeug, bei dem ich mich bei bestimmten Nägeln auf die Finger kloppe, wo Firefox gut in die Wand. Dafür muss Firefox erst umständlich aus mehreren Werkzeugkisten zusammengebaut werden, eine Erneuerung erfordert das mehrfache besuchen des Werkzeughandels, die Schwungmasse ist größer und damit öfters behäbiger zu handhaben.

    Beide Browser sind nutzbar, aber ich wollte schon beide ab und an aus dem Fenster werfen. Den Wechsel zu Firefox hat bislang dessen für mich hakelig benutzbare Konfigurationsoberfäche (Uralt-Netscape schimmert immer noch durch) desselben sowie die problematische Updatepolitik bei Addons verhindert.

  10. Ingo am 02.04.2010 · 20:54

    Mal ein Update:
    Habe bei Upgrade-Anfrage auf 10.51 (10.5 hat er nicht gefragt) etwas zerstreut bestätigt - und es ging erstmal gar nix mehr (schwarz in schwarz). Nach Win-Rollback fehlt eine DLL. Na fein. Also komplett raus und neuinstalliert.

    Und siehe da: Opera ist wieder Opera - flott und nett und stabil und keine Speichersenke mehr! Das Bookmarkhandling ist noch ziemlich hakelig (sync funktioniert), aber alle oben beschriebenen Youtube/Imdb/vBulletin Probleme sind Vergangenheit.

    Und Dragonfly ist jetzt eigentlich ein Firebug (deckt auch paar Plugins ab) - ausprobieren!