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Von Inpsyde zur NZZ

Im Oktober 2012 habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine feste Anstellung angenommen, bei Inpsyde, der vermutlich bekanntesten deutschen Agentur mit dem Schwerpunkt WordPress. Wir kannten einander schon eine Weile; ich hatte bei den Projekten für Arte, das ZDF und andere Kunden als Freelancer mitgearbeitet. Ich brauchte festere Strukturen und ein regelmäßigeres Einkommen. Beides habe ich bei Inpsyde gefunden, obendrein viel persönliche Unterstützung, für die ich sehr dankbar bin.

Wenig später habe ich die Entwicklung des Plugins MultilingualPress übernommen, das mehrsprachige Netzwerke mit WordPress ermöglicht. Übersetzung, Zeichenkodierung und Content-Negotiation waren ja schon lange meine Themen; mit WordPress kannte ich mich auch gut aus, also war ich vermutlich ein guter Kandidat dafür. Vertrieben wird das Plugin auf wordpress.org und auf marketpress.de und .com.

Ich habe das Plugin großflächig umgeschrieben – Refaktoring verdient mal einen eigenen Beitrag – die Nutzer in den Foren auf wordpress.org und Marketpress unterstützt und die Übersetzer betreut.

Es ist nie ein richtiges Team um MultilingualPress entstanden, obwohl es eines braucht und auch verdient. Ich zumindest hätte eines gebraucht, denn ich zweifle oft an mir selbst, und ich neige dazu, mich in architektonischen Fragen umzuentscheiden, weil der Code meinem Lerntempo hinterherhinkt. Hinzu kam der zunehmende Unmut über WordPress’ verrottete Codebasis, die allzu oft sehr umständlichen Code erzwingt und manche Lösungen ganz unmöglich macht.
In den letzten Monaten war bei mir die Luft deutlich raus. Meine Produktivität ging abwärts, der daraus entstehende Frust hat ihr auch nicht geholfen. Das war weder für mich gut, noch für MultilingualPress.

Zeit für einen Szenenwechsel, ein neues Projekt, intensivere Teamarbeit, weniger WordPress und mehr modernen Code.

Beim österreichischen Ableger der Neuen Zürcher Zeitung nzz.at arbeite ich ab morgen mit Franz Josef Kaiser, Giuseppe Mazzapica und anderen Leuten aus dem Wiener Team, die ich während des letzten WordCamps dort kennengelernt habe. Ich freue mich sehr darauf, viele neue Sachen zu lernen, keine Rücksicht mehr auf alte PHP-Versionen nehmen zu müssen und Ideen mit Leuten zu diskutieren, die genauso tief im Projekt stecken wie ich.

Unsere lingua di lavoro wird Englisch sein; ich werde weiterhin in Halle wohnen. Nächste Woche treffe ich mich mit den Inpsydern beim WordCamp Köln. Das wird sicher ganz anders als das im Jahre 2011. Ich bin ja jetzt ein anderer als damals, und ich bleibe in Bewegung.

2 Kommentare

  1. David am 01.06.2015 · 09:49

    Ich gratuliere dir zu der Gelegenheit und der Veränderung. Bei so einem Team kann man ja fast ein wenig neidisch werden. Viel Erfolg und viel Spaß wünsche ich dir und vergesst über der Arbeit http://wpkrauts.com/ bitte nicht. ;)

  2. David am 01.06.2015 · 09:53

    Nachtrag: Letzteres müsste ich mir auch mal selber auf die Fahnen schreiben.