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Designlinks 8

  • Vorratsdatenspeicherung, erzwungene DNS-Tests, Bundestrojaner und geschwätzige iPhones – niemand darf sich heute noch sicher fühlen.
    Eine schöne gestalterische Antwort darauf hat das Team antrepo4.com gefunden: die Spoticam.

    Spoticam

  • Kameras können Designer nicht nur inspirieren, sondern ihnen auch helfen, eine Schrift zu gestalten, hier den iQ-Font:

  • Einen ganz anderen Weg zur Schrift hat Philip Jägenstedt eingeschlagen: Auf der Suche nach einem besseren Format für chinesische Schriften hat er bei Opera dessen internes SVG-Toolkit erweitert und ein Konzept entwickelt, das er Stylized Stroke Fonts (SSF) nennt.
  • Vom gleichen Autor empfehle ich den Text »Microformats vs RDFa vs Microdata«. Hier werden die drei unterschiedlichen Modelle mal anhand eines Praxisbeispiels verglichen.

    Letzten Endes ist er bei den Microdaten aus HTML 5 hängengeblieben – ein Konzept, vor dem ich ob seiner »vorläufigen« Anmutung bisher eher zurückschrecke. Jetzt reizt es mich aber doch.

  • SVG aber leidet immer noch unter der dünnen Unterstützung durch den Internet Explorer: Ohne Plugin sehen dessen Nutzer nichts. Das möchten die Betreiber des Projektes SVG Web mittels Javascript und Flash lösen. Sicher ein interessanter Ansatz; nur die dafür nötigen 150 KiB finde ich ein bißchen viel.
  • Simon Willison hat über den richtigen MIME-Typen für JSON-Dateien nachgedacht: Pragmatism, purity and JSON content types.
    Kurzfassung: Das in RFC 4672 definierte application/json gebrauche man nur in Ausnahmefällen. Spannende Kommentare.
  • Wem Kompatibilität ebenso wichtig ist wie Simon Willison, der sollte sich mal gründlich die Internet Explorer Cookie Internals von Eric Lawrence durchlesen.

    Eine bessere Ressource dafür wird man so schnell nicht finden, denn:

    Internet Explorer (including IE8) does not attempt to support any RFC for cookies.

    Auf dieser Seite poppt bei mir irgendwann eine Paßwortanfrage auf. Kann das jemand nachvollziehen?

  • Kompatibilitätsprobleme hat nicht nur der Internet Explorer; sie treten in jedem größeren Projekt auf. Dazu habe ich eine sehr treffende Illustration gefunden.
  • Andere Leute nutzen ihr Talent weniger … produktiv. David Kushner erzählt in »The Boy Who Heard Too Much« eindringlich die Geschichte eines blinden Jungen, der sein Gehör für ungewöhnliche Telefonhacks genutzt hat.
  • Ebenso kurzsichtig, wenngleich mit weniger drastischen Konsequenzen, zeigte sich die Stiftung Warentest, als sie 1984 über »Homecomputer« schrieb:

    Obwohl es ein Hauptziel unseres Tests war, herauszufinden, welche heimischen Anwendungsgebiete es für einen Computer geben könnte, sind wir in monatelangen Prüfungen nicht fündig geworden.

    Ich mag die unfreiwillige Komik, die rückblickend immer dann entsteht, wenn jemand versucht, die aktuelle Technik in die Zukunft zu extrapolieren. Auch unsere eigenen Texte werden irgendwann so wirken. Ein Gedanke, der mir hilft, mich nicht übermäßig ernst zu nehmen …

4 Kommentare

  1. Oli am 28.08.2009 · 09:14

    Also ich finde den iQ-Font-Spot spitze. Das wäre doch in gekürzter Form sicherlich auch als Werbespot geeignet. Wobei die Technik meines Erachtens nicht ganz neu ist.

    Viele Grüße aus der Gr. Brunnenstraße Oli

  2. Time am 28.08.2009 · 15:36

    Viele neue Dinge sind für mich dabei, in die ich mich zuerst mal in Ruhe einlesen muss.. wenn da nur nicht immer die Zeit wäre ;-)

  3. Andreas Fritsch am 29.08.2009 · 21:10

    Bezüglich svg gibt es auch die beiden Lösungen svg2xaml und svg2vml, die auch (u.a.) mit JS arbeiten. Dieses JS ist dann 1,2 Kb gross (klein).

    Guckst Du ...

  4. Thomas Scholz am 30.08.2009 · 00:56

    @Andreas Fritsch: Danke für den Link. Sieht interessant aus. Die große Frage ist natürlich: Ab welcher Komplexität steigen diese Ersatzlösungen aus?